Donnerstag, 16. August 2007

Da les ich doch noch lieber Wikipedia

Der Erfolg der Jekami-Enzyklopädie Wikipedia ist ja schon seit längerem umstritten. Ein grosser Teil der Kritik ist dabei berechtigt - aber manchmal scheint mir die Angst der intellektuellen Elite vor der "Weisheit der Massen" reichlich absurd zu sein. Da schreibt etwa die FAZ:

Auf den Schmalspurbegriff des Wissens geeicht, betreibt Wikipedia eine Fetischisierung des Einzelfaktums, die, wie man gesagt hat, mangelnde Einsicht in die Konstruktion des Tatsächlichen offenbart, und treibt eine Entwurzelung des Wissens voran.

Hä? Das ist etwa so, wie wenn man dem Duden eine "Fetischisierung des Einzelwortes" und mangelnde Einsicht "in die Konstruktion der Sprache" vorwerfen würde. Die Kritik schiesst völlig am Ziel vorbei - sowohl der Duden als auch Wikipedia sind Nachschlagewerke und schon nur deshalb auf "Einzelfakten" fixiert. Und deshalb (und zu diesem Schluss kommt auch die FAZ nach einigen weiteren gedanklichen Purzelbäumen) eignet sich Wikipedia zwar als Einstieg in ein Thema, aber natürlich nicht als ausschliessliche Wissensquelle. Wie übrigens auch sonst kein Nachschlagewerk.

[via]

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