Das Online-Müesli
Im ersten Moment mag die Idee ja absurd klingen: Das deutsche Internet-Startup MyMuesli.com lässt einen im Netz aus verschiedenen Zutaten sein eigenes Müesli mischen und bestellen - 566 Billionen Kombinationen sollen so möglich sein. Aber die Müeslimacher sind anscheinend sehr erfolgreich mit ihrer Idee. Was wohl daran liegt, dass sie gleich mehrere Trends geschickt ausnutzen: Individualismus - jeder will sein eigenes Müesli zusammenstellen und nicht ein "vorgemischtes" kaufen. Gleichzeitig lässt sich der eigene Mix dann den Freunden weiterempfehlen - es entsteht ein social network für Müesli. Die Müeslimacher setzen zudem konsequent auf Bioprodukte und schaffen mit ihrem kleinen Team eine Art von Transparenz und accountability (sorry, dafür gibt es einfach keine vernünftige Übersetzung ins Deutsche), die ein Grossverteiler nicht herstellen kann. Mehr noch: Als Internet-Firma hat MyMuesli ein viel grösseres Zielpublikum als, sagen wir, der Reformladen um die Ecke, der vielleicht ähnliche Produkte anbietet. Verbunden mit tieferen Kosten (keine Ladenmiete) kann MyMuesli es sich leisten, auch schwach nachgefragte Zutaten zu führen und damit die Auswahl zu vergrössern - ein klassischer Fall von "Long Tail"-Aggregation.
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