Donnerstag, 30. August 2007

Das unsterbliche Gedächtnis

Das Internet vergisst nichts. Die meisten Informationen, die im Netz publiziert werden, bleiben verfügbar. Und selbst, wenn mal etwas gelöscht wird - die Chancen sind gross, dass jemand anders in der Zwischenzeit die Information bereits kopiert hat oder sie über ein Internet-Archiv zugänglich ist. Dieser Umstand könne zu Ärger führen, schrieb der Ombudsmann der New York Times, Clark Hoyt, kürzlich in einer Kolumne. Alte und fehlerhafte Informationen über eine Person können Jahre später noch über eine Suchmaschine gefunden werden und den Ruf der Person schädigen. Hoyt schlägt deshalb vor, das Internet gewisse Informationen "vergessen" zu lassen - so wie das menschliche Gehirn auch irrelevante Informationen mit der Zeit vergisst. Die Idee stösst bei den meisten Kommentatoren nicht auf Gegenliebe: Die Times würde damit Geschichtsklitterung betreiben, meint David Weinberger. Wichtiger sei, die Informationen im richtigen Kontext wiederzugeben. Jack Shafer erklärt, der eigene Ruf sei kein Besitztum, über das man die vollständige Kontrolle ausüben könne. Anstatt nicht genehme Informationen über sich selbst zu entfernen, solle man möglichst viele Informationen von sich aus publizieren, um die eigene Seite der Dinge darzustellen.

UPDATE: Um seinen Internet-Ruf aufzupolieren, kann man natürlich auch jemanden anstellen - siehe dieses Video hier. [via Pforti]

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