Guter Araber, böser Araber
Ich war gestern an einer Vorpremiere des Hollywood-Films "The Kingdom", welche die Uni Genf organisiert hat. Der Film erzählt die Geschichte eines FBI-Teams, das nach einem verheerenden Bombenanschlag auf eine amerikanische Siedlung in Riad nach Saudi-Arabien fliegt, um die für das Attentat verantwortlichen Terroristen dingfest zu machen. Nach anfänglichen Problemen mit der saudischen Polizei entwickelt sich nach und nach eine Zusammenarbeit. - Der Film ist, wie nicht anders zu erwarten, handwerklich perfekt gemacht, mit jener von Fernseh-Liveübertragungen und Serien wie "24" entlehnten Unmittelbarkeits-Ästhetik, die Authentizität vermitteln sollen. Ansonsten kann man den Machern immerhin zugute halten, dass sie versuchen, Elemente der saudi-arabischen Kultur und Gesellschaft wahrheitsgetreu zu vermitteln. Leider geht damit die politische Dimension - sowohl des Terrorismus als auch der amerikanisch-saudischen Beziehungen - völlig verloren. So bleibt am Schluss nur die Einsicht, dass es offensichtlich gute Araber (die mit den Amis die Terroristen jagen, und, natürlich, dafür ihr Leben lassen müssen) und böse Araber (die auch umkommen, aber Palästinensertücher tragen und "Allahu akbar" rufen, wenn sie von Kugel getroffen werden) gibt.
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