Samstag, 26. Mai 2007

Alles wird gratis (fast alles)

Knappheit von Gütern ist eine der Grundvoraussetzungen des klassischen mikroökonomischen Modells. Die Knappheit führt zu Präferenzentscheidungen von Wirtschaftssubjekten und formt so Angebot und Nachfrage. Natürlich gab es immer schon Güter, die nicht knapp sind - und mit der Verbreitung des Internet haben sie stark zugenommen. Digitale Informationen wie Musik, Texte und Filme können beliebig oft kopiert und kostenlos verbreitet werden. Dies führt zu einer neuen "Ökonomie des Überflusses", wie Wired-Chefredaktor Chris Anderson das Phänomen in einem Vortrag genannt hat (Anderson hat kürzlich angekündigt, ein Buch zum Thema schreiben zu wollen). Das Business-Modell in einer Ökonomie des Überflusses hat Mike Masnick von Techdirt umrissen: Der Markt wird neu definiert aufgrund des Nutzens, nicht eines spezifischen Produktes. Der Nutzen (z.B. Freude an Musik) wird dann in unerschöpfliche Güter (die Musik selbst) und knappe Güter (Konzert-Tickets, CD's, Merchandise...) getrennt. Das unerschöpfliche Gut wird kostenlos verbreitet und erhöht damit den Wert der damit untrennbar verbundenen, knappen Gütern.

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