Dienstag, 8. Mai 2007

Was sollen Zeitungen mit dem Internet anfangen?

Der Web-Auftritt von Printmedien gehört wohl zu den am heftigsten diskutierten Themen in der (kriselnden) Zeitungsbranche. Soll man die Inhalte aus dem Print auch Online zugänglich machen? Allenfalls gegen eine Gebühr? Oder müssen sie sogar frei verfügbar sein, damit sie überhaupt noch wahrgenommen werden? Letztere Strategie sei gefährlich, argumentiert der Chefredaktor der Arkansas Democrat-Gazette, Walter E. Hussmann, im Wall Street Journal. Ein Abonnent der Print-Ausgabe einer Zeitung generiere 500 bis 900 $ an Einnahmen pro Jahr, der (wiederkehrende) Besucher einer Zeitungs-Website in derselben Periode nur 5 bis 10 $. Doch ist dieser Unterschied wirklich ein Argument für Hussmanns Meinung? Online-Leser generieren zwar (noch?) weniger Umsatz als Print-Abonnenten - aber wenn es gelingt, genügend von ihnen anzuziehen, können sie durchaus Profit abwerfen, da im Internet keine variablen Kosten pro Benutzer anfallen. Womit Hussmann allerdings recht hat: Es kann für Zeitungen keine nachhaltige Strategie sein, ihre Print-Inhalte einfach zu digitalisieren und online zu stellen. Wenn schon, dann müssen die spezifischen Vorzüge des Mediums Internet genützt werden.

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