Dienstag, 29. Mai 2007

Wenn der Fisch dank Handys billiger wird

Hat der Gebrauch von Handys einen positiven Einfluss auf das Wirtschaftswachstum? Diese Frage haben einige Studien zu beantworten versucht, indem sie die Handy-Dichte eines Landes mit dessen BIP-Wachstum in Verbindung setzten. Das Vorgehen ist jedoch methodisch nicht ganz schlüssig - schliesslich ist nicht von vornherein klar, in welche Richtung die Kausalität geht. Der Ökonom Robert Jensen hat einen anderen Ansatz gewählt: In seiner Langzeitstudie, welche der Economist und der Tages-Anzeiger zusammenfassen, hat er die Situation von Fischern in Kerala, einer Provinz in Südindien, untersucht. Diese mussten sich jeweils auf dem Meer entscheiden, in welchem Hafen sie ihren Fang verkaufen wollten - mit dem Resultat, dass es oft in einzelnen Häfen zu einem Über- und in anderen zu einem Unterangebot kam. Grosse Preisdifferenzen und Überschussware waren die Folgen. Dank dem Einsatz von Handys können die Fischer jetzt noch auf See mit den Händlern Kontakt aufnehmen und eine besser informierte Entscheidung treffen. Dadurch sind die Profite der Fischer um durchschnittlich 8 Prozent gestiegen, während gleichzeitig der Durchschnittspreis für Fisch in Kerala um 4 Prozent gesunken ist. Die Handys haben zu einer Integration vormals getrennter Märkte geführt und damit eine effizientere Allokation ermöglicht.

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