Trottel an der Urne, Teil II
Einige Nachträge zu diesem Post (manchmal sind 150 Worte halt doch nicht genug): Kevin Drum vom Washington Monthly übt ebenfalls Kritik an Bryan Caplans Buch, indem er erklärt, es gebe einen Unterschied zwischen "rational" und "gut": Während die Menschen sich im Wirtschaftsleben rational verhielten (und dabei eigennützig, fies und fremdenfeindlich sein könnten), hätten sie an der Urne ihre "gute" Seite hervorzukehren und für Mindestlöhne zu stimmen. Jason Furman widerspricht im Economist-Blog Free Exchange heftig: Rational handelnde Menschen könnten sich Fiesheit und Fremdenfeindlichkeit im Wirtschaftsleben nicht leisten - weil damit Kosten verbunden seien. Die Urne sei genau deshalb der Ort, um solche Gefühle auszuleben, weil man dort nicht für die Konsequenzen seines Handelns bezahlen müsse. Mit dieser Argumentation hat Furman zwar bis zu einem gewissen Grad wohl recht. Mir scheint aber nach wie vor, dass Menschen auch rational gegen Politik stimmen können, die eine Wohlfahrtsverbesserung für die ganze Gesellschaft bringen würde, weil sie befürchten, dadurch selbst Verluste in Kauf nehmen zu müssen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen