Montag, 18. Juni 2007

Trottel an der Urne?

Das System der Demokratie baut darauf, dass die Entscheidungen der Mehrheit der Wähler richtig und gut sind - zumindest in den meisten Fällen. Die Annahme baut nicht nur auf das rationale Verhalten des Einzelnen, sondern auch auf die "Weisheit der Massen". Doch das sei Blödsinn, argumentiert der Ökonom Bryan Caplan in seinem neuen Buch "The Myth of the Rational Voter" (zumindest gemäss der Besprechung im Economist). Im Verhalten der schlecht ausgebildeten, aber die Mehrheit stellenden Wähler identifiziert Caplan vier systematische Fehler, die zu (gesamtgesellschaftlich) schlechten Politik-Entscheidungen führen - etwa eine verzerrte Haltung gegenüber dem freien Markt.

Natürlich ist bei Kritik Vorsicht angebracht, wenn man das Buch selbst nicht gelesen hat. Dennoch: Mir scheint, dass Caplan davon ausgeht, die Wähler würden sich dann rational verhalten, wenn sie Entscheidungen treffen, welche der gesamten Gesellschaft nützen. Individuen sind aber - wenn schon - darauf aus, ihren Eigennutzen zu maximieren. Und diese beiden Ziele können sich durchaus widersprechen.

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