Gegen den Anachronismus der Islamisten
In der heutigen Ausgabe der NZZ ruft Hassan Butt, ein ehemals radikaler britischer Islamist, zu einem Ende des Terrors im Namen des Islams auf. (Der Originaltext erschien letzten Sonntag im britischen "Observer".) Der Text ist bemerkenswert, weil Butt erklärt, nicht der Zorn über den Irak-Krieg oder der Frust über ihre soziale Stellung im Westen sei der hauptsächliche Handlungsantrieb der islamischen Extremisten, sondern ihre Auffassung der ganzen Welt als Dar al-Harb ("Haus des Krieges"), in dem es gemäss islamischer Rechtstradition erlaubt ist, mit allen Mitteln gegen Ungläubige zu Kämpfen. Um diese Ideologie zu bekämpfen, so Butt, sei es wenig hilfreich, wenn man, wie es die meisten islamischen Organisationen tun, die Existenz von Gewaltaufrufen im Islam schlicht negiere. Muslime und Nichtmuslime müssten "offen über die Ideen reden, die den Terror alimentieren", und erstere müssten sich selbt die Existenz extremistischer Strömungen innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft eingestehen. Dies könnte den Weg für eine neue Lesart dieser Ideen öffnen, "und wir werden entdecken, dass das Konzept des Tötens im Namen des Islam nur mehr ein Anachronismus ist".
UPDATE: Das Wall Street Journal berichtet von den Studien des Ökonomen Alan Krueger. Krueger kommt zum Schluss, dass nicht Armut, sondern die Verweigerung von bürgerlichen Rechten Menschen in den Terrorismus treibt. [via]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen