Zurück in die Zukunft
Es ist noch gar nicht mal so lange her, da war das Internet noch jung, und die Webseiten der Zeitungen sozusagen in ihrer Babyphase. Sie wollten möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich lenken und machten deshalb ihr ganzes (oder fast ganzes) Angebot online frei zugänglich. Dann wandelte sich die Mentalität, und die Zeitungen nahmen einen grossen Teil des Contents entweder ganz vom Netz, um die Printprodukte nicht zu kannibalisieren, oder machten ihn nur gegen Gebühr zugänglich. Tempi passati. Denn die Zukunft scheint der Vergangenheit zu ähneln: Auf dem Netz ist (fast) alles gratis. Die New York Times will ihr kostenpflichtiges "TimesSelect"-Experiment beenden, und auch das Wall Street Journal (das immerhin Geld mit den Online-Abos verdient hat) gibts wohl bald wieder kostenlos im Netz. Der Economist macht alle Inhalte für ein Jahr frei zugänglich. Der Mentalitätswandel hat viel mit der "Deportalisation" zu tun. Blogger etwa linken nicht auf die Homepage einer Zeitung, sondern direkt auf einen interessanten Artikel. Je mehr Inhalte online verfügbar sind, desto mehr Links gibts, und desto mehr Geld lässt sich mit Werbung verdienen. Zumindest ist das der Plan. Mal schauen, ob's funktioniert.
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