Braucht die NZZ eine Gratiszeitung?
Ich weiss, ich bin etwas spät mit dieser Sache - eigentlich wollte ich ja gar nichts darüber schreiben, aber jetzt tu ich's halt trotzdem. "Finanz und Wirtschaft" zitiert in ihrer aktuellen Ausgabe NZZ-Gruppenleiter Alfred Hümmerich mit der Aussage, die NZZ könne sich vorstellen, eine Gratiszeitung zu lancieren oder zu kaufen. Im letzteren Fall wäre wohl ".ch" das Ziel - die anderen Gratisblättli stehen ja kaum zum Verkauf.
Die Reaktionen auf diese Möglichkeit reichen von ungläubig bis entsetzt. Martin Hitz findet die Idee "zum Schreien", und auf Medienlese kommentiert ein Hugo B.: "Zum Glück bin ich da raus."
Dass die NZZ mit einer Neulancierung zu spät auf einen bereits völlig übersättigten Markt dringen soll, macht tatsächlich keinen Sinn. Und ".ch" zu kaufen, scheint mir bei der unsicheren Zukunft des Blattes angesichts der noch stärker werdenden Konkurrenz von der Tamedia auch nicht unbedingt eine gute Idee zu sein. Die NZZ täte im Gegenteil gut daran, sich zurück zu lehnen und zuzuschauen, wie sich die Gratiszeitungen und ihre Besitzer gegenseitig zerfleischen.
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